Busenbacher Traditionsverein „Edelweiß“ überzeugt mit Frühlingskonzert im voll besetzten Saal
Ein Frühjahrskonzert zum üblichen Termin, am Samstag vor Palmsonntag, konnte der Musikverein „Edelweiß“ Busenbach im Kurhaus Waldbronn in diesem Jahr wieder veranstalten. Auch wenn das letzte Konzert, welches coronabedingt im vergangenen Jahr in den Herbst verlegt werden musste, noch nicht so lange her ist, wollten alle an diesem bewährten Termin festhalten. Die verkürzte Vorbereitungszeit stellte daher neben den unsicheren Coronaregeln und hohen Inzidenzwerten im Winter alle Aktiven vor eine große Herausforderung.
Das Jugendorchester eröffnete das Konzert mit der „Allegro“. Unter der humorvollen Ansage von Eliana und Malia Kramar zeigte die Jugend beim Eröffnungsstück, dass sie viel gelernt und geübt haben. Ebenfalls zeigten die Jugendlichen bei den anschließenden Solostücken für Klarinette „Clarinet go round“ (Solistin: Malia Kramar) und Flöte „Flauto Mambo“ (Solistinnen: Eliana Kramar und Clara Krevet), dass die im letzten Jahr durchgeführte Integration der Bläserklasse ins Jugendorchester durchaus gelungen ist, auch wenn aus verschiedenen Gründen die Anzahl verringert wurde. Mit „Hungarian Dance“ schloss die Jugend ihren offiziellen Programmteil. Selbstverständlich durfte das Jugendorchester jedoch nicht ohne Zugabe von der Bühne gehen.
Nach einem zügigen Umbau auf der Bühne startete das große Orchester, ebenfalls unter der seit Jahren bewährten Stabführung von Dietmar Schulze, seinen Konzertpart mit dem Marsch aus der Ouvertüre „Ross Roy“ von Jakob de Haan. Das erste Stück beschreibt das Schulleben in einer lutheranischen Schule in Australien, welches im Anschluss vom Moderator Ralf Wittmann vorgestellt wurde. Er übernahm in diesem Jahr zum ersten Mal und sehr spontan die Programmführung für die kurzfristig erkrankte Sarah Falk.
Schon beim ersten Stück schaffte es Dietmar Schulze mit seinen Musikern, das Publikum in seinen Bann zu ziehen und dabei die Struktur und Disziplin, aber auch die scherzhafte, humoristische Seite der australischen Schule, musikalisch wunderbar darzustellen.
Furios folgte sodann die Ouvertüre aus der Oper „Carmen“ von Bizet. Kaum zu glauben, dass dieses tolle Werk bei der Uraufführung im März 1875 eher ablehnend aufgenommen wurde. Im anschließenden symphonischen Tongedicht „Voice of the Vikings“ beschrieb der MVE eindrucksvoll die Geschichte der Wikinger, einem nordischen Volk das sich mit ihren kunstvoll geschnitzten Schiffen aufmachte, um die Welt zu erobern.
Wie vielschichtig und facettenreich das Orchester aufgestellt ist, zeigt sich auch im folgenden Stück „Land der aufgehenden Sonne“ arrg. von S. Derchitz. So entführten die Musiker um Dietmar Schulze die Zuhörer mit den dargebotenen Melodien direkt nach Japan und jeder konnte vor dem geistigen Auge sowohl die Kirschenblüte als auch japanische Kampfkunst sehen. Bevor sich das große Orchester eine kleine Pause gönnte, ehrte der Blasmusikverband, vertreten durch Günter Geisert, Daniel Kreutz für 30-jährige Aktivität. Der Verein ehrte Helmut Bitsch (75 Jahre) ebenso wie Franz Anderer, Willi Förderer, Konrad Kohler und Ewald Müller (alle 50 Jahre), sowie Lisa Koller (25 Jahre) für ihre Vereinstreue.
In den Urwald führte das Orchester im Anschluss an die Pause mit dem Stück „Jungle Fantasy“ von Naohiro Iwai, bei dem aus vielen Ecken des Orchesters mit Urwaldgeräuschen jeglicher Art eine entsprechende Atmosphäre geschaffen wurde, die zum Träumen einlud. Es folgte mit „Satchmo!“ ein Werk, bei dem die Solisten Ralf Wittmann (Klarinette), Danny Mock und Robin Wittmann (Trompete) und Eric Schmid (Posaune) mit großartigen Soli ihr Können zeigten.
Eine ganze Reihe Köchinnen und Köche fuhr der MVE beim humoristischen Stück „Variations on a kitchen sink“ auf, bei dem die Protagonisten unter Begleitung des Orchesters zeigten, dass man mit Küchengeräten nicht nur kochen#, sondern auch musizieren kann. So trommelten sie auf Mülleimern, Töpfen, Pfannen und allem was die Küche hergibt und konnten somit das Publikum auf eine weitere Weise in Ihren Bann ziehen. Mit „The Magic of Maastricht, André Rieu“, bei dem Samuel Derchitz Melodien des weltberühmten Orchesters zusammengestellt hatte, fand ein tolles und vielfältiges Konzert seinen offiziellen Schlusspunkt. Die Zuhörer erklatschten sich begeistert noch mehrere Zugaben und so konnte der Musikverein „Edelweiß“ Busenbach nochmal seine große musikalische Bandbreite unter Beweis stellen. Zunächst glänzte Lara Trautmann, die ebenfalls äußerst kurzfristig für eine erkrankte Kollegin eingesprungen war, mit ihrer wunderschönen Stimme als Sängerin bei „Thank you for the music“.
Bei „Holz gegen Blech“ zeigten die Musikerinnen und Musiker wieder ihre humoristische Seite: während der Holzbläsersatz temperamentvoll dem mexikanischen „Tequila“ huldigte, meldete sich während des Stücks immer wieder der Blechbläsersatz mit dem „Böhmischen Traum“ zu Wort, was zu amüsierter Verwirrung und lautstarkem Jubel bei der Zuhörerschaft führte.
Die stimmungsvolle Melodie „Prayer for Ukraine“ erinnerte abschließend an die derzeitige weltpolitische Situation und das Leiden der Ukrainer. Mit der Hoffnung auf eine Verbesserung der Weltsituation im Hinblick auf den Ukrainekrieg und die Pandemie und ein zukünftiges „normales“ Vereinsleben entließ Vorstand Alexander Huber die begeisterten Zuhörer.